Herzlichen Dank an Petra Forster von den Literaturvermittlerinnen aus Österreich. Sie schreibt:
„Öffnen sie doch mal ihren Kleiderschrank. Wieviele Kleidungsstücke befinden sich darin? Wie viele Schuhe besitzen sie? Wieviele Pflegeprodukte stehen dicht gedrängt in unseren Badezimmerschränken. Lebensmittel türmen sich in unseren Küchenladen, der nächste Urlaub ist geplant und ein komfortables Familienauto parkt vor unserem Haus mit Garten. Die Welt steht uns offen. Wir gestalten unseren Alltag nach unseren Bedürfnissen, Terminen und Verpflichtungen.
Ein Lebensstil, der ein Privileg darstellt, das nicht allen in unserer Gesellschaft zugänglich ist.
„Ich fass es nicht! Wie kannst du sie denn einfach so zu uns nach Hause einladen!“
Wie aus dem Nichts, bietet Amras Mutter einem anscheinend obdachlosen Mädchen eine heiße Dusche in ihrem Badezimmer an!!!
Völlig irritiert und befremdet steht die 14 Jährige ihrer Mutter gegenüber. Tausende Fragen und Befürchtungen schießen durch ihren Kopf.
Was ist, wenn sie etwas klaut?
Was ist, wenn sie meine Haarbürste benützt?
Was ist, wenn sie überall Unordnung reinbringt?
Amra ist Ordnung besonders wichtig. Sie sammelt und sortiert – alles – meistens nach Farben.
Ekel, Abneigung und Misstrauen machen sich in Amra breit. Sie hofft, dass dieses Mädchen das Angebot nicht annehmen wird.
Doch am nächsten Tag klingelt es an der Tür. Coco, das Mädchen aus dem Park, mit ihren 17 Jahren, in Shorts und weißen Cowboystiefeln, mit langen grasgrünen Fingernägeln und scheckigen Haaren ist der Einladung doch gefolgt.
Sie genießt für die kommenden sechs Stunden alle Vorzüge im komfortabel ausgestatteten Badezimmer.
Die Gedanken, der wartenden Familie vor dem Badezimmer, sind sehr ehrlich und authentisch beschrieben…“ weiter gehts hier.