KULTURFRITZEN und mein/4

Die Kulturfritzen empfehlen in dieser Woche im Stadtmagazin Mein Viertel einen Jugendkrimi über das Leben auf der Straße.

Etwa 2 500 Jugendliche leben in Berlin auf der Straße und nur die wenigsten von uns fragen sich, warum. So auch die 14-jährige Amra, die überhaupt nicht begeistert ist, als ihre Mutter einem verwahrlosten Mädchen, das barfüßig auf einer von Pfandflaschen umgebenen Bank im Preußenpark sitzt, anbietet, bei ihnen duschen zu können. Das Mädchen, das den Namen Coco trägt, verschwindet nach dem Besuch im Badezimmer wieder, hat jedoch versehentlich sein Tagebuch liegen gelassen. Und so taucht Amra zusammen mit ihrer besten Freundin Louise in das von familiären Schicksalsschlägen geprägte Leben der obdachlosen Coco ein. Bei ihren unermüdlichen Bemühungen, die spurlos verschwundene Coco aufzuspüren, erfahren die beiden Freundinnen von einer Kriminalbeamtin und einem Streetworker viel über das entbehrungsreiche Leben von Straßenjugendlichen, und nach und nach beschleicht sie der Verdacht, dass Coco etwas zugestoßen sein könnte.

Mit Das Mädchen in unserem Badezimmer ist Henrik Hitzbleck und Kerstin Wacker ein spannender, rasanter und informationsreicher Jugendroman gelungen, der nicht nur jungen Leserinnen und Lesern eine weitestgehend unbekannte Seite von Berlin zeigt und den Blick auf ein Thema lenkt, das viel zu wenig Beachtung erfährt.